Eine Bandbrücke vereinfacht den Kohletransport zwischen der Westerholter Kohlenwäsche und der Zentralkokerei Hassel, sowie dem Kraftwerk Westerholt. Die rund einen Kilometer lange Förderbrücke überquert die Marler Straße, eine Bundesbahnstrecke und die Kleingartenanlage Buer-Löchter.
Die Brücke ersetzt den bisherigen Transport der Kohle mit Güterwaggons und beseitigt ein langjähriges Verkehrsproblem an der sogenannten „Glückauf-Schranke“. Diese Bahnübergangsschranke an der Marler Straße sorgte für Unmut, da sie aufgrund der Kohlezüge lange geschlossen blieb und den Straßenverkehr zum Erliegen brachte.
Die Bandbrücke besteht aus zwei Förderbändern: Ein 80 cm breites Band transportiert stündlich bis zu 330 Tonnen Kokskohle direkt zur 1953 eröffneten Kokerei Hassel, während ein zweites, 65 cm breites Band 250 Tonnen Kesselkohle pro Stunde zum Kraftwerk Westerholt befördert. Die Reise der Kohle beginnt in der Kohlenwäsche der Zeche Westerholt, wo sie sortiert und aufbereitet wird. In einer automatisierten Eckstation wird die verarbeitete Kohle über Gefäßwaagen auf die Förderbänder geladen. Dabei wird die Menge der transportierten Kohle exakt dokumentiert und elektronisch überwacht. Die Verbindung beliefert die Kokerei Hassel auch an Wochenenden und Feiertagen.
In den Folgejahren verbrauchen die Kokerei Hassel, das Kraftwerk Westerholt und das Kraftwerk Scholven 80 Prozent der auf Westerholt produzierten Kohle.
Nach mehr als drei Jahrzehnten Betrieb wird die Bandbrücke mit Stilllegung der Kokerei Hassel 1999 außer Betrieb gesetzt. Im Juli 2018 wird sie abgerissen. Der Rückbau ist ein anspruchsvolles Vorhaben, bei dem die Brückenelemente mit Hilfe von Großkränen präzise demontiert werden.
Madynski, Helmut: Bergwerk Westerholt, Bode Verlag, Haltern, 1994, S. 47,51,67
waz.de: Abbruch der Kohlebandbrücke wird zum Ausflugsziel