Ende 2005 nimmt das Bergwerk Westerholt seine neue zentrale Kälteanlage in Betrieb – ein wichtiges Hightech-Gerät, um den Bergbau in extremer Tiefe möglich zu machen. Bei Temperaturen von über 50 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit in bis zu 1.300 Metern Tiefe sorgt die neue Anlage mit einer Leistung von 13,5 Megawatt für erträgliche Arbeitsbedingungen. Man bräuchte eine Kette an Kühlschränken von Gelsenkirchen bis Sydney, um auf die Kälteleistung der neuen Anlage zu kommen.
Die Klimatisierung unter Tage ist essenziell, da die extremen Temperaturen sonst die Gesundheit der der Bergleute erheblich gefährden würden. Bisher setzte Westerholt auf dezentrale Kühlgeräte, doch die modernen Anforderungen machten eine zentrale Lösung nötig. Die Kälte wird über ein 40 Kilometer langes Rohrnetz verteilt, und spezielle Kühler reduzieren die Temperatur direkt an den Arbeitsplätzen.
Die gute Klimatisierung ihrer Arbeitsplätze unter Tage erleben jedoch immer weniger Bergleute, da die Stilllegung des Bergwerks näher rückt.
Festschrift 100 Jahre Bergwerk Lippe, 2007, S. 73