2. Januar 1908

Teufbeginn von Schacht 2 als Wetterschacht

Wetterschacht 2 nach dessen Fertiggstellung (Quelle: Archiv Rainer Bode)

Auf der Schachtanlage Westerholt beginnt der Abteufprozess für Schacht 2, der als Wetterschacht angelegt wird. Ein Wetterschacht sorgt für die Zufuhr frischer Luft (Wetter) in die Grube und den Abtransport verbrauchter Luft.

Die Arbeiten gestalten sich jedoch schwierig: Aufgrund unerwartet harter Gesteinsschichten gerät der  Senkschuh in Schieflage. Dieser stählerner, scharfkantige Rahmen am Schachtboden soll eigentlich das Eindringen erleichtern. Da er sich jedoch nicht mehr in der geplanten Position befindet, gerät der gesamte Schacht aus dem Lot. Oberhalb der ersten Sohle kommt es zudem zu einem Wassereinbruch, der jedoch glücklicherweise schnell unter Kontrolle gebracht wird.

Am 16. März 1909 erreicht Schacht 2 das Steinkohlegebirge bei 397 Metern, sodass er ein Jahr später nicht nur für die Wetterführung, sondern auch für die Kohleförderung genutzt wird.

Vom 1. Januar 1919 an wird Schacht 2 weiter abgeteuft, also vertieft, von der zweiten Sohle in 447 Metern Tiefe bis zur dritten Sohle in 606 Metern Tiefe. Doch auch hier stoßen die Bergleute auf Probleme. Am 1. Dezember 1919, nach 125 Metern Teufarbeit, müssen die Arbeiten eingestellt werden. Grund dafür sind sowohl Pressluftmangel – die verfügbare Druckluft von 2,8 bis 3,3 Atmosphären reichte nicht aus, um die Maschinen zu betreiben – als auch ein Wasserzufluss von 250 Litern pro Minute.

Quelle:

Festschrift 100 Jahre Bergwerk Lippe, 2007, S. 11
Madynski, Helmut: Bergwerk Westerholt, Bode Verlag, Haltern, 1994, S. 35
zechenkarte.de
neue-zeche-westerholt.de

2. September 1907
Erster Spatenstich: Schacht 1 der Zeche Westerholt wird abgeteuft
8. September 1908
Erster Kohlefund auf Westerholt
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