Am 27. November 1968 markiert die Gründung der Ruhrkohle Aktiengesellschaft (RAG) einen Wendepunkt im deutschen Steinkohlenbergbau. Infolge der wirtschaftlichen Krise der Branche vereinen sich fast alle Zechen des Ruhrgebiets unter einem Dach, um durch Rationalisierung und Zusammenarbeit zukunftsfähig zu bleiben. Auch die Hibernia AG, zu der die Zeche Westerholt gehört, bringt ihr Bergbauvermögen in die neue Gesellschaft ein. Fortan firmiert die Zeche Westerholt als Teil des Bergwerksverbunds der Ruhrkohle AG.
Die Entscheidung zur Gründung der RAG stand auch im Licht der Schließung der damaligen modernsten Zeche Europas Graf Bismarck. Diese wurde 1966 geschlossen, da die Stillegungsprämie der EU lukrativer erschien, als die Gewinne aus der zur erwartenden Förderung. Mit dem Zusammenschluss der Zechen zur RAG sollten derartige Mitnahme-Effekte vermieden werden.
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Madynski, Helmut: Bergwerk Westerholt, Bode Verlag, Haltern, 1994, S. 19